E-Scooter ab 14 – Dein Guide für den Start in die Elektromobilität
Hast du sie auch schon überall in deiner Stadt gesehen? Sie stehen an Straßenecken, flitzen fast lautlos über den Radweg und sehen einfach super lässig aus: E-Scooter. Vielleicht wünschst du dir schon lange einen eigenen oder möchtest dir einen der vielen Leih-Roller schnappen, um damit zur Schule oder zu Freunden zu fahren. Besonders wenn du 14 Jahre alt bist oder bald wirst, stellst du dir sicher die brennende Frage: "Darf ich das überhaupt schon?"
Die Antwort ist spannend, denn sie hängt nicht nur davon ab, wie alt du bist, sondern auch, wo du wohnst und was für einen Roller du hast. In diesem Artikel klären wir ganz genau, was erlaubt ist und was nicht. Wir schauen uns die Technik an, die Regeln in verschiedenen Ländern und worauf du achten musst, damit du sicher ans Ziel kommst und keinen Ärger mit der Polizei bekommst. Mach dich bereit für eine spannende Fahrt durch die Welt der Elektro-Tretroller!
Was ist ein E-Scooter?
Bevor wir uns in den Dschungel der Gesetze wagen, lass uns erst einmal klären, womit wir es hier eigentlich zu tun haben. Ein E-Scooter, auch Elektro-Tretroller genannt, sieht auf den ersten Blick aus wie der klassische Tretroller, den du vielleicht noch aus deiner Kindergarten- oder Grundschulzeit kennst. Aber der Schein trügt! In diesem schlanken Gefährt steckt jede Menge moderne Technik.
Das Herzstück des E-Scooters ist der Elektromotor. Er sitzt meistens direkt in einem der Räder (oft im Vorderrad) und sorgt dafür, dass du dich nicht mehr mit dem Fuß abstoßen musst. Stattdessen drückst du einfach einen kleinen Hebel oder Knopf am Lenker, und schon saust du los. Die Energie dafür kommt aus einem Akku, der meistens unter dem Trittbrett – also dort, wo du stehst – oder in der Lenkstange verbaut ist. Das macht den Roller zwar etwas schwerer als einen normalen Tretroller, aber auch viel stabiler.
Ein E-Scooter ist also kein Spielzeug mehr. Er gilt laut Gesetz als "Kleinstfahrzeug mit elektrischem Antrieb". Das bedeutet, er wird vom Gesetzgeber ähnlich ernst genommen wie ein Mofa oder sogar ein Auto. Er hat Bremsen (oft sogar zwei unabhängige Systeme für mehr Sicherheit), Beleuchtung vorne und hinten und manchmal sogar Blinker. Das ist wichtig, denn da du damit am Straßenverkehr teilnimmst, musst du für andere gut sichtbar sein und schnell anhalten können.
Warum sind diese Dinger so beliebt? Ganz einfach: Sie sind leise, stinken nicht nach Abgasen und bringen dich schnell von A nach B, ohne dass du verschwitzt ankommst. Für viele Jugendliche sind elektrische Tretroller der erste Schritt in die motorisierte Freiheit. Aber mit großer Kraft (oder in diesem Fall: elektrischer Power) kommt auch große Verantwortung. Deshalb schauen wir uns jetzt an, wo und wie du fahren darfst.
Wo darf mit einem e-Scooter gefahren werden in Deutschland, Österreich und der Schweiz?
Hier wird es jetzt etwas knifflig, aber keine Sorge, wir dröseln das ganz einfach auf. Da unsere Leser aus verschiedenen Ländern kommen, müssen wir unterscheiden. Die Regeln sind nämlich nicht überall gleich. Wenn du 14 Jahre alt bist, sieht die Lage in Deutschland anders aus als beispielsweise in Österreich oder der Schweiz.
Deutschland: Das gilt für dich
In Deutschland gibt es eine ganz klare Regel: Ab 14 Jahren darfst du E-Scooter fahren!
Das ist die gute Nachricht. Du brauchst dafür keinen Führerschein. Keine Mofa-Prüfbescheinigung, gar nichts. Sobald du 14 Kerzen auf deinem Geburtstagskuchen ausgepustet hast, erlaubt dir der Gesetzgeber, einen zugelassenen E-Scooter im Straßenverkehr zu nutzen.
Aber Achtung: "Zugelassen" ist das Zauberwort. Der Roller muss eine sogenannte "Allgemeine Betriebserlaubnis" (ABE) haben. Das erkennst du meistens an einem Typenschild am Roller. Außerdem – und das ist extrem wichtig – braucht der Roller eine Versicherung. Du bekommst dann einen kleinen Aufkleber, der wie ein Mini-Nummernschild aussieht und hinten auf den Roller geklebt wird. Ohne dieses Schild: Kein Fahren!
Und wo fährst du?
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Radwege & Radfahrstreifen: Das ist dein Revier. Hier musst du fahren, wenn einer vorhanden ist.
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Straße: Nur wenn es keinen Radweg gibt, darfst du auf die Straße ausweichen.
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Gehweg: Der Bürgersteig ist absolut tabu! Hier laufen Fußgänger, und dort hast du mit dem motorisierten Roller nichts verloren. Auch in Fußgängerzonen darfst du nur fahren, wenn ein Zusatzschild "E-Scooter frei" (oder "Fahrräder frei" – das gilt oft auch für E-Scooter) dort hängt.
Österreich: Etwas andere Regeln
In Österreich werden E-Scooter rechtlich fast genauso behandelt wie Fahrräder. Das bedeutet für das Alter:
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Grundsätzlich darfst du ab 12 Jahren alleine fahren.
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Wenn du einen Radfahrausweis hast (den machen viele in der Schule), darfst du sogar schon ab 10 Jahren alleine düsen!
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Bist du jünger als 12 und hast keinen Ausweis, muss eine Aufsichtsperson (mindestens 16 Jahre alt) dabei sein.
Auch in Österreich gilt: Radwege benutzen! Sind keine da, geht es auf die Straße. Gehsteige sind auch hier verboten, es sei denn, die Behörden haben es ausdrücklich erlaubt.
Schweiz: Strengere Regeln für junge Fahrer
In der Schweiz gelten E-Scooter (dort oft E-Trottinette genannt) als "Leicht-Motorfahrräder".
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Ab 14 Jahren darfst du fahren, ABER: Du brauchst zwingend einen Führerausweis der Kategorie M (das ist der für Mofas).
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Erst ab 16 Jahren darfst du in der Schweiz ohne Führerschein auf den E-Scooter steigen.
Das ist ein riesiger Unterschied zu Deutschland. Wenn du also 14 bist und in der Schweiz wohnst (oder dort Urlaub machst), darfst du nicht einfach losfahren, ohne vorher die Mofa-Prüfung gemacht zu haben. Auch hier gilt: Radwege sind Pflicht.
Zusammenfassung für den Urlaub:
Wenn du mit deinen Eltern in den Urlaub fährst, informiere dich vorher immer über die E-Scooter Regeln Kinder im jeweiligen Land. Nur weil du es zu Hause darfst, heißt das nicht, dass es im Urlaubsland genauso ist. Unwissenheit schützt leider nicht vor Strafe!
Wie schnell darf gefahren werden?
Vielleicht hast du im Internet Videos gesehen von getunten Scootern, die so schnell sind wie Motorräder. Vergiss das ganz schnell wieder! Solche Geräte sind im öffentlichen Straßenverkehr streng verboten und super gefährlich. Für legale E-Scooter gibt es klare Geschwindigkeitsbegrenzungen, an die sich die Hersteller halten müssen.
In Deutschland liegt die bauartbedingte Höchstgeschwindigkeit bei 20 km/h. Das bedeutet, der Motor unterstützt dich nur bis zu diesem Tempo. Wenn es bergab geht, kannst du natürlich schneller rollen, aber der Motor schaltet bei 20 km/h ab. Manche Modelle haben eine Toleranz von 10 %, also fahren sie vielleicht 22 km/h, aber das ist das absolute Maximum.
Warum nur 20 km/h? Das klingt für dich vielleicht erst mal langsam, besonders wenn du weißt, dass Autos viel schneller fahren. Aber 20 km/h sind auf einem wackeligen Brett mit kleinen Rädern verdammt schnell! Stell dir vor, du musst plötzlich bremsen, weil ein Auto aus einer Ausfahrt kommt oder ein Kind auf den Radweg läuft. Dein Bremsweg ist bei 20 km/h schon einige Meter lang. Wärst du schneller, könntest du in vielen Situationen gar nicht mehr rechtzeitig reagieren.
In Österreich und der Schweiz liegt das Limit meistens bei 25 km/h. Das ist etwas schneller als in Deutschland. Wenn du aber einen Roller hast, der in Deutschland zugelassen ist (also max. 20 km/h fährt), darfst du damit natürlich auch in Österreich fahren. Umgekehrt ist es schwieriger: Ein österreichischer Roller, der 25 km/h fährt, darf in Deutschland nicht auf die Straße, weil er zu schnell für die deutsche Zulassung ist. Das ist wichtig, wenn du darüber nachdenkst, einen E-Scooter online zu kaufen! Achte immer darauf, dass er eine Straßenzulassung (ABE) für Deutschland hat, wenn du hier wohnst.
Geschwindigkeit anpassen:
Nur weil dein Roller 20 km/h fahren kann, heißt das nicht, dass du das immer tun musst.
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Bei Nässe, Laub oder Schnee: Fahr langsamer! Die kleinen Reifen rutschen extrem schnell weg.
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In Kurven: Gas wegnehmen!
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Bei vielen Fußgängern in der Nähe: Schritttempo fahren und bremsbereit sein.
Wie schnell E-Scooter fahren, hängt also vom Gesetz und von deiner Vernunft ab. Wer rast, riskiert nicht nur schlimme Stürze, sondern bei getunten Rollern auch hohe Geldstrafen und Sozialstunden.
Sicherheit geht vor: Helm, Versicherung und Co.
Jetzt weißt du, dass du mit 14 Jahren (in DE) fahren darfst und wie schnell. Aber was brauchst du noch, um sicher unterwegs zu sein?
1. Die Helmfrage
In Deutschland gibt es keine Helmpflicht für E-Scooter. Das Gesetz schreibt es nicht vor. ABER: Es ist absolut empfehlenswert, trotzdem einen Helm zu tragen. Wenn du bei 20 km/h stürzt und mit dem Kopf auf den Asphalt knallst, kann das dein Leben für immer verändern. Ein cooler Skater-Helm oder ein normaler Fahrradhelm sieht nicht nur sportlich aus, sondern schützt dein wichtigstes Organ: dein Gehirn. In Österreich gibt es auch keine generelle Helmpflicht für E-Scooter (außer bei sehr leistungsstarken Modellen, die aber für Kinder eh tabu sind), aber auch hier gilt: Kluge Köpfe schützen sich. Tu dir selbst den Gefallen und fahr nie "oben ohne".
2. E-Scooter Versicherung Pflicht
Wie oben schon erwähnt: In Deutschland braucht jeder E-Scooter eine eigene Haftpflichtversicherung.
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Du bekommst eine kleine Klebplakette.
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Die Farbe der Plakette ändert sich jedes Jahr (z.B. Schwarz, Blau, Grün). Jedes Jahr am 1. März gibt es eine neue Farbe.
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Diese Versicherung bezahlt Schäden, die du anderen zufügst (z.B. wenn du aus Versehen ein parkendes Auto schrammst).
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Ohne Plakette zu fahren ist eine Straftat!
3. Darf ich einen Freund mitnehmen?
Das siehst du bestimmt oft: Zwei Leute auf einem Roller. Ist das erlaubt? NEIN!
E-Scooter sind nur für eine einzige Person zugelassen. Zu zweit fahren ist verboten und gefährlich. Der Roller lässt sich schlechter lenken, die Bremsen schaffen das doppelte Gewicht kaum, und wenn ihr stürzt, tut ihr euch beide weh. Die Polizei kontrolliert das sehr streng und es kostet Bußgeld.
4. Roller mieten vs. kaufen
Viele 14-Jährige wollen die Leih-Roller nutzen, die in Großstädten herumstehen (von Anbietern wie Lime, Tier, Bolt, Voi usw.). Hier gibt es ein Problem: Auch wenn das Gesetz sagt, du darfst ab 14 fahren, sagen die AGB (Allgemeinen Geschäftsbedingungen) der Verleiher fast immer: Nutzung erst ab 18 Jahren!
Dazu kommt, dass man meistens eine Kreditkarte oder PayPal braucht. Wenn du dich mit dem Account deiner Eltern anmeldest und fährst, verstoßt ihr gegen den Vertrag mit dem Anbieter. Im Falle eines Unfalls kann das riesige Probleme mit der Versicherung geben.
Deshalb: Wenn du regelmäßig fahren willst, ist ein eigener, für Deutschland zugelassener E-Scooter oft die bessere und rechtlich sicherere Wahl als das Mieten.
Alkohol, Handy und Musik
Vielleicht denkst du: "Ach, beim E-Scooter fahren ist das nicht so streng wie beim Autofahren." Falsch gedacht!
Da du am Straßenverkehr teilnimmst, gelten für dich dieselben Regeln wie für Autofahrer:
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Handy: Das Smartphone während der Fahrt in der Hand zu halten, ist verboten. Beide Hände gehören an den Lenker. Wenn du navigieren musst, besorg dir eine Handyhalterung für den Lenker.
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Musik: Kopfhörer sind eine Grauzone. Du darfst Musik hören, aber nur so leise, dass du den Verkehr (Hupen, Sirenen, Zurufe) noch gut hörst. Besser ist es, ohne Kopfhörer zu fahren, um voll konzentriert zu sein.
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Alkohol: Auch wenn das mit 14 noch kein großes Thema sein sollte – für E-Scooter gelten dieselben strengen Promillegrenzen wie für Autofahrer. Wer betrunken fährt (auch als Fahranfänger in der Probezeit mit 0,0 Promille!), verliert unter Umständen später die Möglichkeit, den Autoführerschein zu machen.
Ein Blick in die Zukunft der Mobilität
Warum ist das Thema E-Scooter überhaupt so wichtig? Weil es zeigt, wie wir uns in Zukunft fortbewegen werden. Du bist Teil einer Generation, die Mobilität neu denkt. Es geht nicht mehr nur um das eigene Auto, sondern um den Mix: Mit der Bahn in die Stadt und die "letzte Meile" mit dem E-Scooter zum Ziel.
Wenn du dich heute an die Regeln hältst und lernst, verantwortungsvoll mit dem E-Scooter im Verkehr umzugehen, bist du bestens vorbereitet auf alles, was noch kommt – egal ob E-Bikes, Elektroautos oder vielleicht irgendwann selbstfahrende Kapseln.
Nutze die Freiheit, die dir der Roller gibt. Erkunde deine Umgebung, besuche Freunde, sei unabhängig von den Eltern, die dich fahren müssten. Aber behalte immer im Hinterkopf: Du teilst dir die Straße mit Autos, Lkws, Fahrrädern und Fußgängern. Rücksichtnahme ist das coolste Zubehör, das du haben kannst.
Fazit: E-Scooter fahren mit 14 – Ja, aber mit Köpfchen!
Zusammenfassend lässt sich sagen: Ja, in Deutschland darfst du mit 14 Jahren E-Scooter fahren, ganz ohne Führerschein. In Österreich sogar schon ab 12 (oder 10 mit Ausweis), während du in der Schweiz mit 14 noch einen Mofa-Führerschein brauchst.
Die Technik macht riesigen Spaß, aber sie erfordert, dass du dich erwachsen verhältst. Die Straßenverkehrsordnung Regeln sind nicht dazu da, dich zu ärgern, sondern um dich zu schützen. Denk immer an die Versicherung, fahr niemals zu zweit und am besten immer mit Helm.
Ein eigener E-Scooter kann ein tolles Geschenk zum 14. Geburtstag sein und dir viel Freiheit schenken. Wenn du die Tipps aus diesem Artikel beachtest, steht dem Fahrspaß nichts mehr im Wege. Gute Fahrt und pass auf dich auf!
FAQ – Eure Fragen, kurz und knapp beantwortet
1. Brauche ich einen Führerschein für den E-Scooter?
In Deutschland: Nein, ab 14 Jahren darfst du ohne Führerschein fahren. In Österreich auch nicht (ab 12 Jahren). In der Schweiz brauchst du zwischen 14 und 16 Jahren den Mofa-Führerschein (Kategorie M).
2. Darf ich mit dem E-Scooter auf dem Gehweg fahren?
Nein! Der Gehweg gehört den Fußgängern. Du musst den Radweg benutzen. Wenn es keinen Radweg gibt, musst du auf der Straße fahren.
3. Müssen wir einen Helm tragen?
Es gibt keine gesetzliche Pflicht (außer bei sehr schnellen Sonder-Modellen), aber es ist sehr schlau, einen zu tragen. Ein Helm schützt dich bei Stürzen vor schweren Verletzungen am Kopf.
4. Darf ich meine kleine Schwester oder meinen Freund auf dem Roller mitnehmen?
Auf keinen Fall. E-Scooter sind nur für eine Person erlaubt. Zu zweit fahren ist verboten, gefährlich und kann ein Bußgeld kosten.
5. Was passiert, wenn ich ohne Versicherungsaufkleber fahre?
Das ist eine Straftat. Wenn die Polizei dich erwischt, gibt es eine Anzeige. Außerdem musst du alle Schäden selbst bezahlen, wenn du einen Unfall baust – das kann extrem teuer werden!